
Als Eltern möchte man sein Kind vor der beängstigenden und ängstlichen Realität dieser Welt beschützen. Situationen wie sie jetzt gerade politisch entstehen machen nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern Angst.
Kinder hatten bereits eine herausfordernde Zeit durch Corona, die jetzt durch den Konflikt der Ukrainer abgelöst wird. Für die meisten Kindern ist dies die erste Erfahrung, die sie über die Kriegsberichterstattungen im Fernsehen mitbekommen. Leider lässt sich das nicht mehr ausblenden. Kinder haben eine natürliche Neugierde und versuchen zu verstehen, was da geschieht. Kinder sind nicht dumm. Selbst wenn man es zu Hause schafft Medien wie Radio oder Fernseher von Kindern fernzuhalten, so werden sie sich nicht in ihrer äußeren Welt, wie zum Beispiel in der Schule von diesen Themen distanzieren können.
Kinder sind sehr intuitiv, sie fühlen, wenn sich die Welt um sie verändert. Auch kann man selbst als Elternteil Sorgen und Ängste nicht immer vor seinem Kind verbergen. Ein guter Ausgangspunkt, um Kriegsfragen mit Kindern zu klären, ist sich zu erkundigen was sie bereits darüber gehört haben. So hat man selber eine Vorstellung von dem Wissen und der Einstellung, welches sie zu dem Thema haben.
Kinder können nicht vollständig verstehen, was derzeit in der Ukraine passiert. Selbst Erwachsene können sich nur ein Bild über die Medien, die ihnen zur Verfügung stehen, machen. Als Eltern können wir nicht, politische aufklärende Fragen beantworten aber wir können Kindern helfen, dass sie lernen, besser mit ihren Sorgen umzugehen.
Ältere Kinder haben über ihr Handy, in den meisten Fällen, Zugang zu sozialen Medien und werden deshalb auch selber Fragen stellen. Als Elternteil ist es wichtig auch zu den eigenen Grenzen, des Wissens zustehen. Auch wir können nicht alle politischen Hintergründe richtig einschätzen! Diese Ehrlichkeit ist den eigenen Kindern gegenüber enorm wichtig. Zuzugeben, dass man selber besorgt ist, gibt Kindern Halt und auch Sicherheit. Floskeln wie: Es ist alles in Ordnung oder es wird alles wieder gut, helfen Kindern nicht weiter! Über Ängste muss man sprechen und das ist auch in Ordnung. Für ein Kind es ist das Wichtigste, dass man als Elternteil „da ist“.
Wenn es um Krieg und Konflikte geht, sollte man eine altersgerechte Sprache und Tiefen des Gesprächs berücksichtigen. Mit älteren Kindern kann man gemeinsam nach Informationen und glaubwürdigen Material suchen. Für die eigenen Emotionen und auch die Sicherheit des Kindes hilft es, verschiedene Standpunkte zu besprechen. Auch sollte das Kind, egal welchen Alters, immer in der Sicherheit leben, dass Menschen bemüht sind Konflikte und Probleme in der Welt zu lösen. Es ist immer ein Balanceakt der eigenen Gefühle mit Kindern über Krieg zu sprechen. Man muss sich seiner eigenen Emotionen bewusst sein, um seinem Kind genau zuhören zu können, und ihm einen sicheren Raum bieten, dass es sich unterstützt fühlt und dass seine Gefühle und Ängste ernst genommen werden.
Jüngere Kinder neigen bei Situationen, die sie ängstigen, Albträume zu haben und schlecht schlafen zu können. Aber auch bei älteren Kindern können sich Ängste durch Bauchschmerzen äußern oder sie suchen mehr Nähe zu den Eltern. Als Erwachsene dürfen wir zugeben, dass auch wir Schwierigkeiten haben, diese Situation zu verstehen. Eine politische Situation, so wie sie derzeit in der Ukraine passiert, kann nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein Gefühl der Unsicherheit hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, diese Themen nicht zu ignorieren oder bewusst zu vermeiden, denn Kinder könnten sich mit ihren Ängsten verloren fühlen. Ängste welche nicht besprochen werden können der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Kindern schaden. Es ist wichtig, mit seinen Kindern offene und ehrliche Gespräche zu führen, um sie dabei zu unterstützen das Geschehene zu verarbeiten.
Zusammenfassung:
Wenn ihr Kind über diese Situation sprechen möchte, ist es wichtig, ihm Zeit zu geben und ihm zu vermitteln, dass sie nachempfinden können, wie es sich fühlt. Tauschen Sie sich aus, so verstehen sie auch, welches Bild das Kind von dieser Situation hat oder was es gehört oder gesehen hat und wie es darüber denkt.
Im Gespräch über diese Themen ist es wichtig, darauf zu achten, dass man sich dem Alter des Kindes anpasst und Konflikte und Krieg auf seinem Niveau bespricht. Das Alter des Kindes ist wichtig, um einschätzen zu können, wie sehr man ins Detail gehen kann, ohne seinen Kindern unnötig größere Angst zu machen. Ältere Kinder können solche Situationen besser verstehen und auch einschätzen.
Es ist wichtig, den eigenen Gefühlen Raum zu geben, um seinem Kind zu vermitteln, dass man es verstehen, da dies eine Erleichterung und Sicherheit schafft.
Ein Kind brauchte die Sicherheit zu wissen, dass es Menschen gibt, die daran arbeiten, eine solche Situation wieder zu lösen. Es ist jedoch auch wichtig, seinem Kind zu vermitteln, dass es nicht seine Probleme sind, die es lösen muss. Kinder sollten wissen, dass sie dennoch ein Recht auf ihr eigenes Leben haben, dass sie weiter mit Freunden spielen dürfen, dass sie glücklich sein dürfen, und ihren Alltag in ihrer Form weiterleben dürfen.
Besonders sensible Kinder haben oft das Gefühl selber etwas tun zu wollen. Eine Möglichkeit ist, dies praktisch anzugehen, zum Beispiel sich an einer Spende zu beteiligen oder nach anderen Möglichkeiten zu suchen, dass es zu einer Lösung mit beigetragen hat. Letzten Endes geht es immer nur darum, dass Kinder zu Ihrer Sicherheit zurückfinden.
Selbst als Eltern haben wir leider nicht die Möglichkeit, in alle Geschehnisse dieser Welt einzugreifen, aber wir können unseren Kindern helfen, dass sie bei uns ein liebevolles und sicheres Zuhause bekommen, was ihnen Stabilität vermittelt.